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Muss man heute attraktiv sein, um beruflichen Erfolg zu haben?

Studien bestätigen, dass HR-Verantwortliche die körperliche Attraktivität von Bewerbern bei Jobinterviews mitbeurteilen.

Je attraktiver eine Person ist, desto mehr gilt sie auch als fleissig und kompetent. Zudem zeigen Ökonomen auf, dass schöne Firmenchefs sogar den Aktienwert ihres Unternehmens steigern. Jedoch kann ein allzu schöner Körper bei Bewerbungsgesprächen mit Personen des selben Geschlechts auch ein Nachteil sein.

Inhalt

von Sonia Thommen

Ernährungsberaterin und Inhaberin Figurella-Studios in den Kantonen Aargau und Basel; ein weiteres Studio besteht in Luzern als Franchisingbetrieb

www.figurella.ch


Im Leben gilt oft die Devise: Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance. Denn der Mensch schätzt sein Gegenüber innerhalb einer Zehntelssekunde ein: Wie ist dieser Mensch? Ist er mir von seinem Auftreten und Aussehen her sympathisch oder nicht? So kommt ein intuitives Gefühl für oder gegen diese Person zustande, das sich rational nicht begründen lässt.

Für schnelle emotionale Entscheidungen ist im menschlichen Gehirns die Amygdala (auch Mandelkern genannt) zuständig.

Das Forscherteam um die Psychologin Tessa Marzi der Universität Florenz stellte vor zwei Jahren fest, dass das Gehirn womöglich mit einer Art speziellem «Werkzeugkoffer» für das Erfassen von Vertrauenswürdigkeit ausgestattet ist. Eine zweite rasche Einschätzung gilt dem sozialen Status der anderen Person: Ist sie mir über- oder unterlegen, stark oder schwach? Beide Einschätzungen führen schliesslich zur Entscheidung, ob man diesen Menschen gerne in seiner Nähe hat – oder ihm lieber fernbleibt.

Diese raschen Urteile führen unter anderem auch dazu, dass ein Bewerber eine Stelle erhält oder nicht. Denn eine Studie von Soziologen der britischen Universität Essex besagt, dass die Attraktivität der Kandidaten bei Jobinterviews eine grosse Rolle spielt. Insbesondere sei ein ebenmässiges Gesicht ein absoluter Schlüsselfaktor für eine Einstellung und den späteren beruflichen Aufstieg.

Entsprechend versuchen Manager und andere Arbeitnehmende, sich fit und optisch attraktiv zu halten. Deshalb investieren sie auch regelmässig Zeit in eine disziplinierte Körperpflege.

Dass schöne Menschen auch finanziell profitieren können, zeigt eine Studie des Bonner Forschungsinstituts zur Zukunft der Arbeit. Diese legt dar, dass schönere Menschen mehr verdienen als weniger schöne und dass sich die körperliche Attraktivität positiv auf die individuelle Lebenszufriedenheit auswirkt.


«Was-schön-ist-ist-gut»-Stereotyp

Zu diesem Thema befragte die New Yorker Universität Syracuse kürzlich 1300 Human-Resources-Manager der grössten amerikanischen und britischen Unternehmen. Bei den Ergebnissen fiel auf, dass besonders attraktive Menschen gleichzeitig auch noch als ausserordentlich intelligent eingestuft und mit ihnen weitere positive persönliche Eigenschaften verbunden werden. Der Gedanke dahinter: Je attraktiver ein Gesicht, desto fleissiger, kompetenter und erfolgreicher die Person. Psychologen bezeichnen dieses Klischee als «What-is-beautiful-is-good»-Stereotyp. Der Psychologe Michael Thiel fügt diesbezüglich an, dass einzelne Eigenschaften einer Person, eben auch Attraktivität, einen positiven oder negativen Eindruck erzeugen, der die weitere Beurteilung des Menschen überstrahle und so den Gesamteindruck stark beeinflusse. In der Psychologie nennt man dies «Halo-Effekt.»nach oben


Schöne Chefs lassen Aktienkurse steigen

Die Attraktivität von Firmenchefs soll nun auch dazu beitragen, den Aktienkurs des Unternehmens positiv zu beeinflussen. Dies gilt zumindest für die ersten Arbeitstage, da attraktivere Chefs nach ihrem Arbeitsstart einen höheren Aktienwert für ihre Firma erzielen. Dies besagt eine Studie von Ökonomen der amerikanischen Universität Wisconsin. Zudem fanden die Wissenschaftler heraus, dass sich die Aktienkurse nach TV-Auftritten von CEOs besser entwickelten, wenn diese gutaussehend sind. Dies hat aber auch einen Grund: Denn wer gut aussieht, darf in den USA öfters im Fernsehen auftreten. So bieten sich diesen Firmenchefs auch mehr Gelegenheiten, die Bekanntheit des Unternehmens und seiner Produkte zu steigern.


Der Attraktivität wird immer mehr Bedeutung beigemessen

«Kein anderer Erfolgsfaktor ist in so einem Masse wichtiger geworden, wie die äussere Erscheinung», sagt denn auch Sonja Bischoff, eine emeritierte Professorin für Betriebswirtschaftslehre aus Deutschland. Sie untersucht seit Mitte der 1980er-Jahre den Zusammenhang zwischen Aussehen und Karriere und gibt alle paar Jahre die Studie «Wer führt in (die) Zukunft? Männer und Frauen in Führungspositionen der Wirtschaft in Deutschland» heraus. 1986 gaben nur sechs Prozent der befragten Führungskräfte an, dass die äussere Erscheinung eine wichtige Rolle für die Karriere spielt. 2008 waren es im Schnitt schon 32 Prozent. Mit 36 Prozent massen weibliche Chefs der Attraktivität gar mehr Bedeutung als persönlichen Kontakten zu. «Wir leben nun einmal in einer Bilderwelt», resümiert die Forscherin.


Es muss nicht die klassische Schönheit sein

Wenn man die aktuellen Wirtschaftsführer anschaut, konstatiert man, dass die Mehrzahl recht gutaussehend und athletisch ist. Um ihre körperliche Fitness zu behalten, legen viele CEOs Wert auf gesundes Essen, auf kleinere Lunches – im Gegensatz zu den üppigen Mahlzeiten von früher – und auf regelmässige sportliche Betätigung.

Weshalb gelten gewisse Manager als schön? - Vor wenigen Jahren führte das deutsche Markt- und Sozialforschungsinstituts Emnid diesbezüglich eine Umfrage durch. Das Resultat: Entscheidend, um als attraktiv zu gelten, ist nicht das klassische Schönheitsmodell, sondern die positive Gesamtausstrahlung. Diese umfasst beispielsweise ein gepflegtes Autreten, eine gerade Körperhaltung und bestimmte Soft-Skills, wie Selbstvertrauen, Wohlgefühl und Kommunikationskompetenz.


Allzu attraktiv kann ein Nachteil sein

Wer allzu attraktiv ist, kann jedoch auch Neider auf den Plan rufen – und das wirkt sich negativ auf den beruflichen Erfolg aus. Das zeigt eine Studie von Wissenschaftern der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Denn ob gutaussehende Bewerber einen Job erhalten, hängt oft vom Geschlecht des Human-Resources-Verantwortlichen ab. Wenn zum Beispiel eine sehr attraktive Frau auf eine ebenfalls weibliche Recruiterin trifft, kann dies ein Nachteil sein, so die Forscher. Konkret: Während Männer sich in 49.9 % aller Fälle für die attraktivste Bewerberin entschieden, wurden diese von Frauen nur in 11.7 % aller Fälle ausgewählt. Dieser Effekt verstärkte sich noch, wenn die weiblichen Personal-Verantwortlichen selbst weniger attraktiv waren. Das gleiche Muster liess sich übrigens bei Männern beobachten. Sie beurteilten überdurchschnittlich attraktive männliche Bewerber durchs Band schlechter als durchschnittlich aussehende Bewerber.


Fazit

  • Wer attraktiv aussieht, wird öfters eingestellt und steigt eher auf der Karriereleiter.
  • Gutes Aussehen wirkt sich auch auf den Lohn aus.
  • Auf Management-Ebene zählt die Disziplin beim Essen und Sport.
  • Die körperliche Attraktivität ist wichtig, wobei es eher auf die positive Gesamtausstrahlung ankommt
  • Am wichtigsten bleibt jedoch, dass man fachlich überzeugt und kompetent ist. «Eine leere Hülle nützt überhaupt nichts», sagt Professorin Sonja Bischoff.



Quellen:

  • Studie der Universität Florenz (2012), Forscherteam um Tessa Marzi: siehe hier
  • Psychologe Michael Thiel äussert sich zum in der Psychologie bekannten «Halo-Effekt» und zu den Ergebnissen der Studie der Unviersity of Essex: siehe hier; dazu gibt es die Studie der University of Essex publiziert in der Zeitschrift «Research in Social Stratification and Mobility»: siehe hier
  • Studie des Forschungsinstituts zur Zukunft der Arbeit (IZA), Deutschland: siehe hier
  • Studie der Universität Wisconsin Milwaukee (2014); «Beauty is Wealth»
  • Hinweis auf Studie der New Yorker Universität Syracuse: siehe hier
  • Studie der Hamburger Professorin für Betriebswirtschaftslehre, Sonja Bischoff: «Wer führt in die Zukunft?»: siehe hier
  • Studie von Wissenschaftern der Ludwig-Maximilians-Universität in München und US-Studie «Don’t hate me because I’m beautiful»: siehe hier



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Sonia Thommen / 10.4.2014 - Last update: 14.04.2014
Autor: Sonia Thommen / Seitenaufrufe:

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