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Rinderwahnsinn - BSE -
Bovine Spongioforme Enzephalopathie


Teil II: Falsche Schlachtmethoden als Ursache für die Übertragung von BSE auf den Menschen?


Inhalt



Die Übertragung von BSE auf den Menschen verbreitet im Moment überall Angst. Doch weiss im Moment noch niemand, wie viele Personen allenfalls angesteckt wurden.

Das Auftauchen von vCJD

Bis 1995 glaubte man, dass BSE nicht vom Rind auf den Menschen Übertragen werden kann. Zwar kannte man die von den Symptomen her ähnliche Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJD: Creutzfeldt-Jakob-Disease), doch man beobachtete diese Erkrankung nur bei älteren Menschen. Deshalb brachte man die beiden Krankheiten auch nicht in eine direkte Verbindung. Plötzlich tauchten dann aber junge Patienten im Teenager-Alter auf, die an einer seltsamen Form von CJD erkrankten. Die Symptome und der Krankheitsverlauf unterschieden sich auch von der klassischen und eher seltenen Form. Man nannte diese Variante der Creutzfeldt-Jacobs-Krankheit von da an vCJD. Bisher sind in England in diesem Zusammenhang 95 Personen gestorben.

CJD:

Prionen zerstören das Gehirn. Es wird schwammig und die Leistungsfähigkeit nimmt stark ab.

links:
gesundes Gehirn

rechts:
befallenes Gehirn


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Gehäufte Fälle in Quenibourough

Besonders auffallend betroffen war bisher das englische 2300-Seelendorf Quenibourough, 20 km nordöstlich von Leicester, das eine 45 mal höhere Erkrankungsrate aufweist, als das restliche England. Diese Beobachtung löste eine intensive Untersuchung aus, um dem Übertragungsweg auf die Spur zu kommen.

Die Untersuchung hat ergeben, dass offenbar die traditionellen Schlacht- und Fleischverarbeitungsmethoden zu dieser Anhäufung von Krankheitsfällen auslösten. Diese führten dazu, dass infektiöses Material aus den Rinderhirnen auf den örtlichen Tellern landete. Die Untersuchung ergab zwei Hauptursachen für eine allfällige Übertragung:

  1. Die lokalen Metzger verarbeiteten die Rinderhirne regelmässig zu Würsten und Pasteten. Das war damals an sich nichts ungewöhnliches, da etwa 10 Prozent der Metzger derart vorgingen und dieses Praktik in England auch erst 1989 verboten wurde.

  2. Als weiterer Risikofaktor wurde das sogenannte 'Rüteln' eruiert. Dabei wird dem Schlachtvieh, nach der Betäubung durch den Bolzenschuss ein Metallstab ins Bewegungszentrum des Gehirns gestossen, damit die Tiere nicht mehr ausschlagen. Dadurch besteht die Gefahr, das Hirnmaterial ausläuft, welches das Fleisch infizieren kann.

Beide Praktiken sind inzwischen an den meisten Orten nicht mehr zulässig. In der Schweiz ist die Verwendung von Risikoorganen schon seit 1990verboten. Risikoorgane sind Hirn, Rückenmark, Rachenmandeln, Lymphknoten. In Muskelgewebe wurden bisher noch nie Prionen nachgewiesen. Dies bedeutet wegen der noch ungenügenden Nachweismethoden aber nicht zwingend, dass keine vorhanden sind. Die EU verbot die Rütel-Methode im Oktober 2000, als anhand einer Studie gezeigt werden konnte, dass dadurch Hirnmaterial über den Blutkreislauf in andere Gewebe transportiert werden kann. In der Schweiz soll die Praktik voraussichtlich ab April 2001 nicht mehr zulässig sein. Auch eine andere Methode, bei der pneumatisch ein Bolzen verschossen und noch zusätzlich Luft in die Schädelhöhle gepresst wird (sozusagen Rüteln mit Pressluft), wird verboten.

Da die Übertragung von Hirnmaterial in die Nahrung in anderen Ländern z.T. wesentlich länger als in der Schweiz gegeben war, vermutet man, dass in Zukunft noch weitere Fälle von vCJD auftreten werden. Die bisherigen 3 Fälle in Frankreich könnten allenfalls nur der Beginn einer Kette von Erkrankungen sein.

Bestehen genetische Veranlagungen für eine Ansteckung?

Auffällig war bei den bisherigen vCJD-Opfern, dass diese alle die gleiche genetische Konstellation besassen, wie sie rund 40 % der westlichen Bevölkerung aufweisen. Ob allenfalls die restlichen 60 % immun gegen vCJD sind, wird sich erst noch zeigen müssen. Auch darf zum Schluss nicht verschwiegen werden, dass die Suche nach den Ursachen von vCJD-Erkrankungen noch nich abgeschlossen ist. Die Ursachen dürfen auch nicht nur beim Fleisch gesucht werden. Immerhin war mindestens eines der Queniborough-Opfer ein Vegetarier.



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BB / 13.5.2004 / Seitenaufrufe: (Autor: Dr. Bruno Baumann)

Last update: 05.11.2004

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