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Abführmittel (Laxanzien, Laxativa)

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Abführmittel sind Wirkstoffe die auf chemische oder physikalische Weise auf die Darmschleimhaut einwirken oder den Kot beziehungsweise Stuhl erweichen, so dass eine Beschleunigung der Vorwärtsbewegung des Darminhaltes und eine schnellere Darmentleerung resultiert.

Abführmittel werden vor allem bei Obstipation (Verstopfung) und zur Entleerung des Darms vor diagnostischen oder operativen Eingriffen eingesetzt. Eine Anwendung ist auch bei Verletzungen oder Erkrankungen im Analbereich (Hämorrhoiden oder Analfissuren) angezeigt, die mit einer schmerzhaften Darmentleerungen einher gehen. Häufig werden sie bei Patienten mit starken chronischen Schmerzen, beispielsweise bei Krebserkrankungen angewendet, weil die eingesetzten starken Schmerzmittel (Opioide) als Nebenwirkung oft eine Darmträgheit verursachen.

Eine Anwendung von Abführmitteln soll nur bei dringender Notwendigkeit erfolgen. Eine regelmässige Anwendung von Abführmitteln ist kritisch zu hinterfragen, da eine regelmässige Einnahme zu Darmträgheit und damit wiederum zu Verstopfung führen kann. Eine regelmässige Einnahme sollte deshalb nur unter ärztlicher Kontrolle erfolgen. Die meisten Fälle von Verstopfung können durch eine ungesunde Lebensweise, mit schlechter Ernährung und mangelnder Bewegung erklärt werden (auch wenn die Hersteller von einschlägigen Medikamenten oft etwas anderes behaupten). Verstopfung kann aber auch das Symptom einer organischen Erkrankung sein (Erkrankungen von Leber oder Gallenblase, Gallenwegserkrankungen, Verwachsungen, Tumore im Darmbereich, Blinddarmentzündungen). Wiederkehrende oder länger andauernde Obstpation sollte deshalb ärztlich abgeklärt werden.

Die meisten Abführmittel unterliegen keiner Verschreibungspflicht und sind oft nicht von der Apothekenpflicht betroffen.

Die Abführmittel werden in verschiedene Gruppen unterteilt:

  • Füll- und Quellstoffe
    Substanzen, die nicht verdaut werden und durch Wasseraufnahme quellen (=> Ballaststoffe), wodurch sich das Volumen des Darminhaltes vergrössert und der Stuhlgang durch Stimulierung angeregt wird. Die Flüssigkeitszufuhr muss als begleitende Massnahme deutlich erhöht werden. Der Wirkungseintritt ist eher langsam.
    Bsp.: Leinsamen, Flohsamen (Flohsamenschalen), Weizenkleie

  • Osmotisch wirkend
    Diese Abführmittel erhöhen im Darm den osmotischen Druck und bewirken damit eine Zunahme der Flüssigkeitsmenge.
  • Antiresorptiv und hydragog wirkend
    Abführmittel natürlicher Herkunft, die schon lange im Rahmen von Klistieren verwendet werden und auch weiterhin sehr gebräuchlich sind: Rizinusöl, Anthraglykosid-haltige Pflanzenteile, Aloe
    Nicht mehr verwendet werden wegen ihren Nebenwirkungen synthetische Stoffe wie Bisacodyl, Natriumpicosulfat, Phenolphthalein

  • Gleitmittel
    Gleitmittel sollen den Stuhl erweichen. Sie sind besonders bei Verletzungen oder Erkrankungen im Analbereich geeignet: Glycerol (Glycerin), dickflüssiges Paraffin (Paraffinöl)

  • andere
    Dazu gehören z.B. Abführmittel, die im Darm zu einer Gasentwicklung führen:
    z.B. Natriumhydrogencarbonat (Zäpfchen)


Oft wird irrtümlicherweise angenommen, dass mit Abführmitteln eine Gewichtsreduktion erreicht werden kann. Eine dauerhafte Gewichtsreduktion ist aber nur mit einer Reduktion der Energieaufnahme resp. einer verbesserten Energiebilanz zu erreichen (siehe dazu auch hier). Die einmalige Anwendung von Abführmitteln vor Fastenkuren ist aus medizinischer Sicht akzeptabel, weil ein entleerter Enddarm das Hungergefühl reduziert.



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BB/RB / 21.8.2006 - Last update: 21.08.2006
Autor: Dr. Bruno Baumann / Seitenaufrufe:
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