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Sensorik


Inhalt


Warum kann man bei Snackartikeln nachdem man einmal angefangen hat sie zu essen, so schlecht wieder aufhören?


Der Versuch einer Erklärung dazu ist vielschichtig. Einerseits spielen da sensorische und andererseits auch psychologische Faktoren mit.

Letztere haben sicher auch etwas mit der Selbstbeherrschung und gewissen, sagen wir einmal suchtähnlichen oder in unserer Entwicklungsgeschichte langsam erlernten grundsätzlichen Verhaltensmustern zu tun. Wir betrachten knusperige, zarte, knackige und geschmackvolle oder sogar süsse und salzige Produkte aufgrund unserer Erfahrung ganz allgemein als frische, gesunde und für uns damit positive Lebensmittel, während gummige, zähe, weiche und geschmacklose oder allenfalls sogar bittere Speisen uns in der Regel eher einen negativen Eindruck vermitteln. Wir unterteilen unsere Nahrung also aufgrund unserer Sinneseindrücke rein intuitiv in frisch, aromatisch, gesund etc. auf der einen Seite und weich, gummig, bitter, giftig, verdorben, etc. auf der anderen Seite. Dabei setzen wir natürlich alle unsere Sinne ein und vergessen dabei meist, dass die Dinge eben oft nicht unbedingt so sind, wie sie uns erscheinen. Dies gilt insbesondere in einem veränderten Ernährungsumfeld, wie wir das heute natürlich haben. Essen ist eben im wahrsten Sinne des Wortes etwas sinnliches.

Eine weitere psychologische Komponente spielt mit, weil wir Snackartikel oft als Vorspeise konsumieren, wenn sowieso schon ein Hungergefühl vorhanden ist. Ausserdem sagt man, schon seit altersher, dass der Appetit beim Essen erst richtig kommt. Das Kauen fördert den Speichelfluss und dieser hängt wiederum mit dem Appetit zusammen.

Dies alles hängt dann noch mit diversen sensorischen Faktoren zusammen, die die Beliebtheit und den "Gluscht" nach diesen Produkten noch verstärken.

Eine wesentliche sensorische Komponente beim Verzehr von Snackartikeln ist sicher deren besondere Textur. Das Knuspern und Krachen in unserem Mund verschafft uns einen besonderen Wohlgenuss.

Nicht vergessen werden darf auch der Einfluss des Salzes. Salz wirkt appetitanregend und geschmacksverstärkend. Wir können darauf sogar einen richtigen Heisshunger entwickeln, besonders dann, wenn wir stark geschwitzt haben. Das hat auch seinen tieferen Sinn. Früher war es so, dass in vielen Gegenden regelrechter Salzmangel herrschte. Salz war zeitweise wertvoller als Gold. Entwicklungsgeschichtlich macht es Sinn, dass der Körper das dringend benötigte, meistens eben eher knappe Salz sofort wieder ersetzt und einen regelrechten Heisshunger darauf entwickelt. In der Regel wird dieses Verlangen von unserem Körper auch recht gut kontrolliert. Unser Körper regelt das Gleichgewicht an Elektrolyten nämlich sehr fein. Heute sind aber die äusseren Rahmenbedingungen ein wenig anders. Salz ist überall genügend und oft auch noch verborgen vorhanden, so dass man heute in der Regel tendenziell von einer Überversorgung mit Salz spricht. Wie mit allem ist es dann eben nur eine Frage der Dosis, bis eine Überversorgung mit Salz zum gesundheitlichen Problem wird.

Die Zusammensetzung der Snackartikel ist im Vergleich zu unserer von der Natur ursprünglich vorgesehenen Nahrung auch eher speziell: Sie weisen durch den in der Regel hohen Fettgehalt einen hohen Kalorieninhalt bei entsprechend wenig Volumen auf. Sie bewirken dadurch auch lange kein Sättigungsgefühl und verleiten uns daher zu mehr, da der Hunger auch beispielsweise beim Konsum von mehreren Packungen Erdnüssen noch immer andauert. Die kalorienreichen Inhaltsstoffe werden im Gegensatz zu zucker- und kohlehydratreichen Produkten auch nicht schnell freigesetzt sondern tendenziell eher als Reservestoffe eingelagert. Als schnell verfügbarer Energiestoss taugen sie also eher schlecht.

Der hohe Fettgehalt der Snackartikel verleiht diesen auch einen intensiven Geschmack und in gewissen Fällen auch eine spezielle Textur. Wer kennt nicht den Spruch von den Gutzli mit besonders viel Butter. Fett wirkt in der richtigen Form klar textur- und geschmacksverbessernd. Damit schliesst sich der Kreis und die sensorischen Faktoren werden ganz nebenbei auch noch zu psychologischen.

Wer nun aber ob all dem oben gesagten meint, foodnews sei gegen den Genuss von allen Snackartikeln liegt ganz falsch. Wir plädieren für eine ausgewogene, vielseitige Ernährung, in der auch solche Artikel ihren Platz haben. Spass und Genuss beim Essen muss sein! Nicht umsonst wurden wir mit dem nötigen Sensorium ausgestattet, um die verschiedenen Eindrücke wahrzunehmen. Die über einen längeren Zeitraum konsumierten Mengen müssen einfach stimmen. Ihre Selbstverantortung und der gesunde Menschenverstand sind angesprochen.

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Warum schwitzt man beim Verzehr von scharfen Speisen?


Scharfes Essen - Das treibt den Schweiss aus den Poren!

Wenn man scharf gewürzte Speisen isst, so schwitzt man. Vielen Menschen ist das peinlich, doch der Schweissausbruch ist etwas völlig natürliches.

Es gibt einige Gewürze, die uns Menschen den Schweiss aus den Poren treiben. Die Augen beginnen zu tränen, die Nase tropft und man ringt nach Luft.

Ein bekanntes Beispiel sind Gewürzpeperoni (auch Chilli, Peperoncini oder Cayennepfeffer genannt). Diese enthalten viel Karotin, Vitamin C, Fettsäuren, Enzyme, aber auch ätherische Öle und Scharfstoffe. Einer dieser Scharfstoffe ist das Capsaicin. Es ist so scharf, dass man ein Gramm davon in 10'000 Liter Wasser immer noch schmecken würde (Anm.: Darum nützt Wasser zum "Löschen" wenig... Brot ist effektiver!). Das Capsaicin befindet sich vor allem in den Samen der Chilifrucht. Um Paprikapulver herzustellen, mahlt man die Samen getrennt von der Frucht. Je nach gewünschter Schärfe des Pulvers mischt man mehr oder weniger von den gemahlenen Samen bei.

Die Scharfstoffe brennen im Mund. Wenn sie in die Nase steigen, werden zusätzlich bestimmte Nerven stimuliert, die wiederum Signale an die Schleimhäute der Nase weitergeben: Die Nase beginnt zu laufen und die Augen zu tränen. Gleichzeitig werden die Schweissdrüsen aktiviert.

Die Magenschleimhaut wird entgegen häufiger Befürchtungen von den Scharfstoffen aber nicht gereizt.

Informationen zu verschiedenen Gewürzen über den folgenden Link:

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Gibt es wirklich nur vier Geschmacksrichtungen? Was ist eigentlich unter "scharf" zu verstehen?


Scharf ist keine Geschmacksrichtung sondern eine Schmerzreaktion. Die Schärfe, beispielsweise von Chilischoten oder von Pfeffer, wird denn auch nicht von den Geschmacksknospen auf der Zunge wahrgenommen. Vielmehr werden bestimmte Nervenzellen, die sonst für die Schmerzempfindung und für die Wahrnehmung von heissen Speisen zuständig sind, stark angeregt. Seit 1997 kennt man die für den Schmerz zuständigen "Capsaicin-Sensoren" genauer. Sie meldem dem Gehirn einen intensiven Schmerz. Dieses Phänomen wird im englischsprachigen Raum denn sprachlich auch schon seit altersher besser verdeutlicht, da man bei scharfen Speisen von "hot" (= heiss) spricht.

Es ist effektiv auch so, dass in der Fachwelt - abgesehen von der Empfindung "scharf" - inzwischen von fünf Geschmacksrichtungen gesprochen wird. Neben süss, sauer, bitter und salzig ist der Umami-Geschmack neu dazugekommen. Der Name kommt aus dem japanischen, da dort schon immer auch sprachlich genauer unterschieden wurde. Das Wort "Umami" steht im japanischen für "Köstlichkeit" und beschreibt den vom Geschmacksverstärker Glutamat vermittelten Eindruck. Glutamat wird in der japanischen Küche schon bedeutend länger verwendet als in der westlichen Küche (Sojasauce). Es verleiht eiweisshaltiger Nahrung ihren speziellen, herzhaften Geschmack.

Weitere Informationen zum Thema "scharf" finden Sie hier.



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BB/RB / 19.1.2004 - Last update: 05.01.2006
Autor: Dr. Bruno Baumann / Seitenaufrufe:

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