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Weintrinker - 1x1

Was heisst denn hier blumig und fruchtig?

Eine kleine Vokabularschule, ein kleiner
Leitfaden zur Weinwahl sowie die Wahl
der richtigen Serviertemperatur.

Für Weinkenner - und solche, die es noch werden möchten, denn: In vino veritas.

Weitere Informationen zu Wein finden Sie hier...


Weinkenner-Vokabular

Wein-Begriff
Beschreibung
alt
Alt ist ein wein, der schon auf dem absteigenden Ast ist. Weil er zu lange gelagert wurde, hat er keine Kohlensäure mehr und schmeckt schnapsig.
blumig Blumig ist ein Wein, der reich an Duftstoffen ist, die an florale Noten erinnern.
edel Edel ist ein Wein von grosser, feiner Art. Spät- und Auslesen edler Weine haben eine hervorstechende Natürsüsse, die man auch Edelsüsse nennt.
feurig Feurig ist ein Rotwein, der viel Alkohol enthält und doch zugleich fein schmeckt.
frisch Frisch ist ein Wein mit reichlich Säure und Kohlensäure. Oft bezeichnet man damit einen erfrischenden Weisswein, den man im Sommer auch gegen den Durst trinken kann.
glatt Glatt ist ein süffiger Wein, der glatt durch die Kehle geht.
hart Hart schmeckt ein Wein, der zuviel Säure aufweist.
herb Herb schmeckt ein Wein, der eher zuviel Gerbstoffe besitzt.
jung Jung ist ein unfertiger Wein, der noch nicht klar ist und viel Kohlensäure enthält. Er sollte noch im Keller bleiben.
kernig Kernig ist ein Wein, der eine herzhafte Säure besitzt und dabei doch körperreich ist. Der Wein wirkt sehr kräftig.
kräftig Kräftig sind gut ausgebaute Weine mit starken Geschmacksstoffen aus gut ausgereiften Trauben.
lahm Als lahm bezeichnet man einen müden Wein, an dem nicht viel dran ist.
mager
Mager ist ein Wein, der wenig Extraktstoffe hat. Oft kommt er aus Weinbergen, die zuwenig gedüngt wurden oder die einen schlechten Boden aufweisen.
matt
Matt ist ein Wein, dem es an Frische fehlt. Oft erholen sich matte Weine in der Flasche. Geschüttelte, verschlagene Weine, die lange transportiert wurden schmecken oft matt, erholen sich aber nach zwei oder drei Wochen im Keller wieder.
mild Mild bedeutet in diesem Umfeld säurearm, aber doch reif. Eine alte Weisheit sagt: Milde Weine werden von Damen bevorzugt, die keine Zigarren rauchen.
mollig Mollig schmeckt ein Wein mit hohem Extraktgehalt (Glyzerin) (z.B.: Pfälzer- und Hessenweine).
rassig Rassig ist ein Wein mit ausgebildeter, aber nicht unangenehmer Säure. Diese leichten Weine sind besonders für den Mittagstisch geeignet und gefallen mit ausgeprägten Duftstoffen.
reif Reif ist ein vollendeter Wein mit gut ausgebildeten edlen Bestandteilen.
rund Rund ist ein Wein, wenn er harmonisch und voll im Geschmack ist.
schwer Schwer ist ein Wein, der stark auf Gaumen und Zunge liegt.
spritzig Spritzig ist ein Wein mit viel Kohlensäure.
süffig Süffig bedeutet soviel wie leicht, sauber und erfrischend.
tot Tot schmeckt ein Wein, in dem alle wertvollen Geschmacks- und Bukettestoffe abgestorben sind. Er ist stark überlagert.
unreif Unreif ist ein Wein, der viel Säure und zu wenig Körper aufweist. Man spricht manchenorts auch von einem "grünen Jungen".
untypische Altersnote Ein Weinfehler, der auf die Aromakomponente 2-Aminoaceotophenon zurückzuführen ist. Dieses Fehlaroma wird auch mit Begriffen wie "nasser Lappen", "Naphtalinton", "Mottenkugelton" oder "Waschpulverton" beschrieben (siehe auch hier).
versotten Als versotten bezeichnet man einen in der Gärung steckengebliebenen Wein. Er enthält zuviel unvergorenen Zucker und schmeckt nach Most.
voll / vollmundig Voll ist ein Wein, der im ganzen Mund empfunden wird. Er füllt den Mund vollständig mit Reizen und wird deshalb auch als "vollmundig" bezeichnet.
weich Weich sind Weine ohne Ausdruck, Art und Rasse.
würzig Als würzig bezeichnet man Weine aus Traubensorten mit starkem Eigengeschmack (Riesling, Gewürztraminer, Muskateller).
zäh
Als zäh gilt ein Wein, der ohne Glucksen, fast wie Öl aus der Flasche fliesst.

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Bezeichnungen für den Weinadel

In der Regel gilt: Je besser ein Rotwein, desto länger reitf er im Holzfass. Jedes Land hat aber seine eigenen Bezeichnungssysteme um die Lagerdauer zu bezeichnen.
Spanien
  • Gran Reserva
  • Reserva
  • Crianza
  • Joven
5 Jahre Kellerreifung
3 Jahre Kellerreifung
2 Jahre Kellereifung
1 Jahr Kellerreifung
Italien

Die Bezeichnungen variieren je nach Gebiet. Riserva steht für:

  • Chianti
  • Barbaresco
  • Barolo

3 Jahre Kellerreifung
4 Jahre Kellerreifung
5 Jahre Kellerreifung

Frankreich
Frankreich kennt keine Resere-Weine.
Bordeaux beste Châteaux werden als Grand Cru Classé eingestuft
Burgund Die einzelnen Lagen werden klassiert.
Man unterscheidet Grand Cru, Premier Cru und Gemeindelagen.
Deutschland
Es gibt keine offizielle Klassifikation. Das deutsche Weingesetz hat dafür sog. Prädikatsweine geschaffen, die je nach dem aufsteigendem Zuckergehalt des Mosts in folgende Kategorien unterteilt werden.
  • Kabinet
  • Spätlese
  • Auslese
  • Beeren-/Trockenbeerenauslese

Diese Prädikatssystem ist umstritten, weil der Zuckergehalt des Traubenmostes nicht zwangsläufig ein Qualitätsmerkmal ist.

Österreich
Süsse Weine werden als Prädikatsweine bezeichnet.

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Welcher Wein zu welchem Gericht

Gericht / Speise
Weinsorte
Austern
säuerlicher Weiswein
Eiergericht
Weisswein oder leichter Rotwein
Fisch Weisswein
Fleischbraten bei weissem Fleisch schwere Weissweine; bei scharzem Fleisch (Wildbret) schwerer Rotwein
Fleischplatte leichter Rotwein
Gericht / Speise
Weinsorte
Geflügel Weisswein
Hummer
säuerlicher Weiswein
Käse (fettarm)
trockener Weisswein
Käse (vollfett)
mittlerer Rotwein
Pilzspeisen
leichter Rotwein
Süssspeisen
milder, säurearmer Weisswein
Vorspeisen
kräftiger Weisswein
Wildbret
schwerer Rotwein

Einige Tipps zu Weinen aus den USA finden Sie hier.


Trinktemperaturen

Wenn man einen Wein richtig geniessen will, dann muss man unbedingt die passende Trinktemperatur beachten. Als Grundregel gilt, den Wein lieber zu kalt als zu warm servieren. Diese Regel sollte aber keinesfalls übertrieben werden. Rotweine sollte man immer etwas wärmer servieren als Weissweine und einfache Tischweine immer kühler als gehaltvolle, grosse und alte Weine. Eine zu hohe Temperatur nimmt dem Wein seine Feinheiten und lässt allfällige vorhandene Grundfehler noch deutlicher in Erscheinung treten. Der Wein wirkt bald langweilig. Eine zu tiefe Temperatur schwächt andererseits die Geruchs- und Geschmacksentwicklung ab.

Auch das vielzitierte "Chambrieren" des Rotweines sollte mit bedacht in die Tat umgesetzt werden. Diese Regel kommt nämlich aus alten Zeiten und basiert auf einer Klosterregel, wonach der Rotwein vor dem Genuss immer die Zimmertemperatur haben sollte (franz.: chambre). Das hat heute leider dazu geführt, dass manche Weintrinker den Wein auf eine Temperatur von 22 oder gar 24 °C bringen. Damit wurde die Regel aber völlig falsch interpretiert, zumal man in früheren Zeiten ja noch keine Zentralheizungen hatte. Der Begriff "Chambrieren" stammt aus einer Zeit, als mit Zimmertemperatur bestenfalls 18 °C gemeint waren.

Sie finden nachfolgend eine Liste der Trinktemperaturen, wie sie von der italienischen Somelier-Vereinigung für italienische Weine empfohlen werden.nach oben


Temp.
Weine
5-7 °C
Schaumweine (alle Spumanti)
5-11 °C
Desserweine, Likörweine, und süsse aromatische Weissweine
(z.B. Malvasia, Picolit, Recioto di Soave, diverse Passitos, sowie z.B. Moscato Naturale-Weine, Traminer, Aromatico, Vernaccia, Vino Santo)
7-11 °C
Trockene Weissweine
(z.B. Orvieto, Soave, Frascati, Tocai, Verdicchio, Cirò Bianco, Cortese)
11-13 °C
Leichte Rotweine und Rosé-Weine
(z.B. Lambrusco, Lagrein-Kretzer, Kalterersee sowie verschiedene Rosato- und Chiaretto-Weine)
13-16 °C
Kräftige, halbschwere Rotweine
(z.B. Chianti, Bardolino, Barbera, Grignolino, Dolcetto, Valpolicella, Merlot, Sangiovese, Pinot Nero)
15-18 °C
Elegante, gehaltvolle Rotweine
(z.B. Brunello di Montalcino, Barolo, Barbaresco, Gattinara, Chianti Classico)


Noch ein paar Worte zum Temperieren der Weine...

  • Ein aus dem Keller geholter Wein nimmt die Wärme schnell an. Man rechnet mit etwa einem Grad pro Stunde. Man beachte diese Regel beim Chambrieren des Rotweines und insbesondere beim Servieren von Weisswein.
  • Einen zu warmen Weisswein sollte man 1-2 Stunden vor dem Servieren im den Kühlschrank oder in einen Kübel mit Eiswasser stellen. Idealerweise wird der Wein übrigens unter fliessendem Leitungswasser gekühlt, weil die Temperatur praktisch stimmt. Eiswürfel haben im Wein nichts verloren!
  • Der Wein sollte keinesfalls Tage oder Wochenlang im Kühlschrank bleiben, da sonst alle Duft- und Aromastoffe sowie der Geschmack des Weines überhaupt leiden.
  • Konnte ein gehaltvoller Rotwein nicht rechtzeitig aus dem Keller geholt werden, um ihn langsam zu chambrieren, so gibt es einige Tricks. Niemals sollte der Wein aber zum Aufwärmen auf die Heizung gelegt werden.
    • Man wärmt eine Karaffe leicht an und giesst den zu kühlen Wein aus der Flasche um.
    • Man wärmt die Flasche mit einem Föhn leicht auf.
    • Man wärmt den Wein im Weinglas an, indem man dieses für 2-3 Minuten in beide Hände nimmt.

  • Wer bei der Trinktemperatur des Weines sicher sein will, besorgt sich einnach oben Weinthermometer.


...und zur Lagerung

Wein entfaltet sich am besten, wenn Sie ihm nicht nur beim Ausschenken, sondern auch während der Reifezeit und der Lagerung optimalen Bedingungen bieten. Für Spitzenweine und Liebhaber drängt sich in Ermangelung eines guten Lagerkellers allenfalls sogar ein Weinklimaschrank auf in dem der Lieblingstropfen bei gleichbleibender Temperatur und Feuchtigkeit reifen können.

Die ideale Luftfeuchtigkeit liegt bei etwa 50-80 % damit der Korken stets geschmeidig bleibt und der Wein während der Reife auch atmen kann. Wichtig sind aber vor allem konstante Temperaturen (siehe auch oben).

Der Reifeprozess der Weine ist u.a. abhängig von der Weinsorte und insbesondere deren Tanningehalt. Als Richtwerte für einen optimalen Trinkgenuss können etwa die folgenden Lagerzeiten angegeben werden:


Weine
Lagerdauer [Jahre]
Weissweine
Aigle, Epesses, Dézaley (Schweiz)
1-2
Gavi, Pinot Grigio, Soave (Italien) 1-2
Grüner Veltliner, Welschriesling (Österreich) 1-3
Sauvignon Blanc (Südafrika, Neuseeland) 1-3
Chardonnay, Sauvignon (Italien) 1-5
Bourgogne Blanc, Macon (Frankreich) 1-5
Riesling trocken (Deutschland) 1-8
Meursault, Puligny-Montrachet (Frankreich) 3-15
Sauternes edelsüss (Frankreich) 5-50


Rotweine
Beaujolais, Côtes-du-Rhone (Frankreich) 1-3
Bourgogne Rouge, Mercurey (Frankreich) 1-3
Dôle, Blauburgunder (Schweiz) 1-3
Blauer Zweigelt, St. Laurent (Österreich) 1-4
Cabernet Sauvignon, Merlot (Chile) 1-4
Bordeaux Supérieur (Frankreich) 1-5
Merlot, Zinfandel (Amerika) 2-6
Vino Nobili di Montepulciano (Italien) 2-8
Chianti (Italien) 2-8
Shiraz (Australien) 2-15
Chateauneuf-du-Pape (Frankreich) 3-15
Cabernet Sauvignon (Kalifornien) 3-15
Brunello di Montalcino, Barolo (Italien) 3-20
Ribeira del Duero, Rioja Reserva (Spanien) 5-30



Flaschengrössen (Grossflaschen)

Name
Eigenschaft
Balthasar Bezeichnung für Grossflasche von 12 l Inhalt (16 Normalflaschen)
Imperiale Grossflasche von 6 l Inhalt (8 Normalflaschen)
Jeroboam Grossflasche von 3 l Inhalt (für Champagner), ansonsten von 4.5 oder auch 5 l Inhalt (6 bis 7 Normalflaschen)
Magnum
Benennung für eine Weinflasche, die 150 cl Wein enthält
Doppelmagnum Grossflasche von 3 l Inhalt (4 Normalflaschen)
Methusalem Grossflasche von 6 l Inhalt (8 Normalflaschen)
Salmanasar Grossflasche von 9 l Inhalt (12 Normalflaschen)



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Informationen zu Rebsorten finden Sie hier.
BB / 3.11.2004 - Last update: 31.08.2006
Autor: Dr. Bruno Baumann / Seitenaufrufe:
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