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Vitaminbedarf

Wieviel Vitamine werden effektiv benötigt? - Was ist sinnvoll und was nicht.

Sie finden auf dieser Seite eine Zusammenstellung zum Tagesbedarf an Vitaminen.




(Hinweis für Netscape-Benutzer: Sollte der Tabelleninhalt nachfolgend nicht ordnungsgemäss dargestellt werden, so wählen Sie bitte eine kleinere Schriftart für die Darstellung).


Für wen gelten welche Vitaminmengen?

In der Übersichtstabelle zu den Vitaminen wurde zu jedem Vitamin bereits jeweils ein minimaler Tagesbedarf angegeben. Diese Werte berücksichtigen die verschiedenen Menschen und deren aktuelle Lebensituationen aber viel zu wenig.

Die anschliessende Tabelle zeigt den täglichen Vitaminbedarf für verschiedene Bevölkerungsgruppen etwas detaillierter.

Die Werte sind ebenfalls nur als Richtwerte zu betrachten und gelten sozusagen nur für gesunde "Durchschnittsbürger". Der Vitaminbedarf ist natürlich auch vom Alter abhängig. Bei Kranken, Rauchern, Trinkern oder Sportlern gelten wiederum andere Werte, die in der Regel höher liegen. Jede erhöhte Belastung des Körpers, wie z.B. durch Medikamente, Schadstoffe oder auch nur durch eine erhöhte körperliche Belastung, zieht durch den aktiveren Stoffwechsel automatisch auch eine Erhöhung des Vitaminbedarfs nach sich.

Die angegebenen Werte sind deshalb so gesetzt, dass die klassischen Avitaminosen (Vitaminmangel-Erkrankungen) vermieden werden.

Nicht berücksichtigt sind dabei diverse in neuerer Zeit diskutierte Effekte von erhöhten Vitamingaben hinsichtlich optimaler geistiger Fitness, Stärkung des Immunsystems oder Vorbeugung gegen Krebs- und Herz-Kreislauferkrankungen. Zur Erreichung dieser Ziele werden zum Teil wesentlich höhere Mengen empfohlen. Dies betrifft insbesondere die antioxidativen Vitamine C, E und A (Beta-Carotin). Einigkeit herrscht dahingehend bei den Fachleuten noch keineswegs. Auch ist zu beachten, dass die Empfehlungen in den einzelnen Ländern voneinander Abweichen können und das die WHO nochmals eigene Werte empfiehlt. Wir haben deshalb im Folgenden versucht, all diesen Empfehlungen gerecht zu werden. Insbesondere wurden die neu erschienenen D-A-CH-Refernzwerte für die Nährstoffzufuhr berücksichtigt.

Im Zuge der Einführung von immer mehr Funtional Foods wird die Grenze zwischen wissenschaftlichen Tatsachen und werbewirksamer Spekulation aufgrund des wirtschaftlichen Drucks zusätzlich immer diffuser. foodnews wird diese Thematik deshalb im Rahmen einer Artikelreihe zu Functional Foods zu einem späteren Zeitpunkt noch genauer beleuchten.nach oben



Vitaminbedarf nach Bevölkerungsgruppen
Vitamin
Säuglinge
Kinder
m (w)
Erwachsene
m (w)
Schwangere
(Stillende)
A (Retinol) (1) mg(2)
0-4 M: 0.5 (8)
4-12 M: 0.6
1-4: 0.6
4-7: 0.7
7-10: 0.8
10-13: 0.9
13-15: 1.1 (1.0)
15-19: 1.1 (0.9)
19-...: 1.0 (0.8)
1.1 (3)
(1.5) (4)
D (Calciferol) mg(2) 10 (5)
1-13: 5
13-65: 5
65-...: 10
5
(5)
E (Tocoferol) (6) mg(2)
0-4 M: 3
4-12 M: 4
1-4: 6 (5)
4-7: 8
7-10: 10 (9)
10-13: 13 (11)
13-15: 14 (12)
15-25: 15 (12)
25-51: 14 (12)
51-65: 13 (12)
65-...: 12 (11)
13
17 (7)
K (Phytomenadion) (8) mg
0-4 M: 4
4-12 M: 10
1-4: 15
4-7: 20
7-10: 30
10-13: 40
13-15: 50
15-51: 70 (60)
51-...: 80 (65)
60
(60)
B1 (Thiamin) mg
0-4 M: 0.2 (8)
4-12 M: 0.4
1-4: 0.6
4-7: 0.8
7-10: 1.0
10-13: 1.2 (1.0)
13-15: 1.4 (1.1)
15-25: 1.3 (1.0)
25-51: 1.2 (1.0)
51-65: 1.1 (1.0)
65-...: 1.0
1.2 (3)
(1.4)
B2 (Riboflavin) mg
0-4 M: 0.3 (8)
4-12 M: 0.4
1-4: 0.7
4-7: 0.9
7-10: 1.1
10-13: 1.4 (1.2)
13-15: 1.6 (1.3)
15-25: 1.5 (1.2)
25-51: 1.4 (1.2)
51-65: 1.3 (1.2)
65-...: 1.2
1.5 (3)
(1.6)
B6 (Pyridoxin) mg
0-4 M: 0.1 (8)
4-12 M: 0.3
1-4: 0.4
4-7: 0.5
7-10: 0.7
10-13: 1.0
13-15: 1.4
15-19: 1.6 (1.2)
19-65: 1.5 (1.2)
65-...: 1.4 (1.2)
1.9 (3)
(1.9)
B12 (Cobalamin) mg
0-4 M: 0.4 (8)
4-12 M: 0.8
1-4: 1.0
4-7: 1.5
7-10: 1.8
10-13: 2.0
13-15: 3.0
15-...: 3.0
3.5 (9)
(4.0) (10)
Biotin (8) mg
0-4 M: 5
4-12 M: 5-10
1-4: 10-15
4-7: 10-15
7-10: 15-20
10-13: 20-30
13-15: 25-35
15-...: 30-60
30
(60)
Folsäure (11) mg
0-4 M: 60 (8)
4-12 M: 80
1-4: 200
4-10: 300
10-15: 400
15-51: 400 (12)
51-...: 400
600 (12)
(600)
Niacin (13) mg
0-4 M: 2 (8)
4-12 M: 5
1-4: 7
4-7: 10
7-10: 12
10-13: 15 (13)
13-15: 18 (15)
15-25: 17 (13)
25-51: 16 (13)
51-65: 15 (13)
65-...: 13
15 (3)
(17)
Pantothensäure (8) mg
0-4 M: 2
4-12 M: 3
1-7: 4
7-13: 5
13-15: 6
15-...: 6
6
(6)
C (Ascorbinsäure) mg
0-4 M: 50 (8)
4-12 M: 55
1-4: 60
4-7: 70
7-10: 80
10-13: 90
13-15: 100
15-...: 100 (14)
110
(150) (15)

Die Angaben basieren auf den Empfehlungen der National Academy of Science, USA (1989), sowie den neuen D-A-CH-Refernzwerten*. Die Angaben entsprechen einer empfohlenen Tageszufuhr.

(1) Hinsichtlich der Vitamin A-Angaben wird meist von sogenannten Retinol-Äquivalenten gesprochen, da der Körper die in der Natur vorkommenden Provitamine entsprechend verwerten kann. Das heisst die Karotinmengen können nach folgendem Schlüssel in Retinolmengen umgerechnet werden: 1 mg Retinol-Äquivalent = 1 mg Retinol = 6 mg all-trans-b-Carotin = 12 mg andere Provitamin A-Carotinoide = 1.15 mg all-trans-Retinylacetat = 1.83 mg all-trans-Retinylpalmitat; 1 IE (Internationale Einheit) für Vitamin A entspricht 0.3 mg Retinol

(2) Umrechnung von Mikrogramm (mg) und Milligram (mg) in Internationale Einheiten (IE):

  • Vitamin A: 1 mg = 0.001 mg = 3.33 IE; Vitamin D: 1 mg = 40 IE
  • Vitamin E: 1 mg = 1.49 IE

(3) Ab dem 4. Monat der Schwangerschaft

(4) Schätzwert

(5) Die Deutsche Gesellschaft für Kinderheilkunde empfiehlt unabhängig von der Vitamin-Produktion durch UV-Licht in der Haut und der Vitaminzufuhr durch Frauenmilch bzw. Säuglingsmilchnahrung (Basisvitaminierung) zur Rachitisprophylaxe bei gestillten und nicht gestillten Säuglingen die tägliche Gabe einer Vitamin D-Tablette von 10-12.5 mg (400-500 IE) ab dem Ende der 1. Lebenswoche bis zum Ende des 1. Lebensjahres. Die Prophylaxe kann im 2. Lebensjahr in den Wintermonaten fortgeführt werden.

(6) Es handelt sich hier um Schätzwerte. Bei Vitamin E gibt es verschiedenen Formen, die nach den folgenden Angaben ineinander umgerechnet werden können:
1 mg RRR-a-Tocopherol-Äquivalent = 1 mg RRR- a>-Tocopherol = 1.49 IE;
1 IE = 0.67 mg RRR-a-Tocopherol =1 mg all-rac-a-Tocopherylacetat;
1 mg RRR-a-Tocopherol (D-a-Tocopherol)-Äquivalent =1.1 mg RRR-a-Tocopherylacetat (D-a-Tocopherylacetat) = 2 mg RRR-b-Tocopherol (D-b-Tocopherol) = 4 mg RRR-g-Tocopherol (D-g-Tocopherol) = 100 mg RRR-d-Tocopherol (D-d-Tocopherol) = 3.3 mg RRR-a-Tocotrienol (D-a-Tocotrienol) = 1.49 mg all-rac-a-Tocopherylacetat (D-L-a-Tocopherylacetat)

(7) Ca. 260 mg RRR-a-Tocopherol-Äquivalente-Zulage pro 100 g sezernierte Milch

(8) Schätzwert

(9) Insbesondere zur Erhaltung der Nährstoffdichte

(10) Ca. 0.13 mg Vitamin B12-Zulage pro 100 g sezernierte Milch

(11) Berechnet nach der Summe folatwirksamer Verbindungen in der üblichen Nahrung = Folat-Äquivalente (gemäss neuer Definition)

(12) Frauen, die schwanger werden wollen oder könnten, sollten zusätzlich 400 mg synthetische Folsäure (=Pteroylmonoglutaminsäure/PGA) in Form von Supplementen aufnehmen, um Neuralrohrdefekten vorzubeugen. Diese erhöhte Folsäurezufuhr sollte bis spätestens 4 Wochen vor Beginn der Schwangerschaft erfolgen und während des ersten Drittels der Schwangerschaft beibehalten werden.

(13) 1 mg Niacin-Äquivalent = 60 mg Tryptophan

(14) Raucher 150 mg Vitamin C pro Tag

(15) Unter Berücksichtigung der mit 750 ml Frauenmilch sezernierten Vitamin C-Menge

nach oben


Ist allzuviel ungesund?

Diese Frage ist in Anbetracht des ständig wachsenden Angebotes an Vitaminpräparaten und den mit Vitaminen angereicherten Produkten durchaus berechtigt.

Eine Antwort darauf muss differenziert ausfallen:

Auf natürliche Weise können dem Körper durch die normale Nahrung nicht zu viele Vitamine zugeführt werden. Hier ist das Verhältnis zwischen der Essensmenge und den darin enthaltenen Vitamine entscheidend. Der Körper scheidet bei einem Überangebot die meisten Vitamine über einen weiten Bereich ohne Nebenwirkungen wieder aus. Eine zu hohe Vitamingabe wäre - wenn überhaupt - nur mit einem sehr einseitigen Speiseplan möglich. Dabei würden sich unweigerlich Defizite bei anderen Vitaminen oder ein Überangebot an Nahrung ganz allgemein ergeben. Die Natur hat das für gesunde Menschen also ganz wunderbar geregelt. Auch die auf normalem Wege erhältlichen, mit Vitaminen angereicherten Lebensmittel ändern daran nichts. Im Rahmen der zunehmend aufkommenden Functional Food müssen dahingehend allerdings Bedenken angemeldet werden, sofern diese mit zunehmend hohen Dosierungen angereichert werden. Die oft gehörten Aussagen betreffend verbesserter Gesundheit und verbesserter Leistungsfähigkeit aufgrund erhöhter Vitamindosierungen sind im Moment denn auch noch umstritten. Beachten Sie dazu die Folgeseite hinsichtlich antioxidativer Wirkung sowie die Informationen zum Thema Functional Food.

Auch bei der zusätzlichen Zufuhr von Vitaminen über (Multi-)Vitaminpräparate sieht die Sache etwas anders aus. Hier ist es möglich über Megadosen unnatürlich hohe Vitaminmengen zu konsumieren. Die im normalen Lebensmittelhandel erhältlichen Präparate dürfen deshalb höchstens eine Tagesdosis pro Tablette oder Portion enthalten. Die Angaben auf dem Beipackzettel resp. auf der Packung sollten deshalb unbedingt beachtet werden.

Die erhöhte Dosierung kann unter bestimmten Umständen und unter ärzlicher Aufsicht im medizinischen Umfeld kurzfristig durchaus einen Sinn haben (Schwangere und Stillende, Säuglinge, Kranke, bei Diäten, Sportler, Senioren). Auch hier regelt unser Stoffwechsel aber die Vitaminversorgung über weite Bereiche problemlos, indem überschüssige Mengen ausgeschieden werden. Nur bei den Vitaminen A und D ist Vorsicht geboten. Hier können bei dauernder Überversorgung effektiv Gesundheitsschäden auftreten.

Die empfohlenen Grenzwerte sind aus der Übersichtstabelle zu den Vitaminen ersichtlich.nach oben


Fazit:

Eine bewusste, dauernde extreme Überversorgung mit einzelnen Vitaminen muss aufgrund des derzeitigen wissenschaftlichen Stands bei gesunden Menschen in jedem Fall als sinnlos wenn nicht sogar als fahrlässig betrachtet werden. Die von übereifrigen, selbsternannten Heilsversprechern manchmal gemachten extremen Aussagen nützen im optimalen Fall nur der Pharmaindustrie und im schlechten Fall schädigen sie den Konsumenten. Weder Pharma noch Lebensmittelindustrie haben aber ein Interesse daran den Konsumenten falsch zu beraten. Alles ist schlussendlich auch mit dem gesunden Menschenverstand zu beurteilen. Wichtiger als der dauernde Griff zur Vitaminpille wäre in jedem Fall eine gesunde, ausgewogene Ernährung, die die Vitaminversorgung auf natürlichem Wege sicher stellt. Pillen sind nur dann sinnvoll, wenn ein allfälliger Mangel aufgrund der individuellen Konstellation ausgeglichen werden muss. Auf diese sogenannten Avitaminosen gehen wir im Folgenden noch ein. Auch widmen wir uns noch den bereits erwähnten Risikogruppen, bei denen eine zusätzliche Vitaminzufuhr Sinn macht.

Um es auf den Punkt zu bringen: Für gesunde Menschen ist es manchmal gut, manchmal schlecht und oft völlig belanglos, aber in jedem Fall teurer, wenn sie zusätzliche Vitamine zu sich nehmen.



Buchtipps:

Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr (Gemeinsames Werk der deutschen, östereichischen und schweizerischen Gesellschaften für Ernährung), 1. Auflage, Umschau Brau Verlag, Frankfurt a.M. (2000)

(Erhältlich im Buchhandel oder bei der schweizerischen Vereinigung für Ernährung (SGE), 3001 Bern)



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BB / 29.2.2004 - Last update: 10.06.2009
Autor: Dr. Bruno Baumann / Seitenaufrufe:

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