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Vitamine

Vitamine sind lebenswichtige Substanzen, die für den Aufbau und den Erhalt des Körpers essentiell sind und mehrheitlich von aussen zugeführt werden müssen.

Vitamine sind aber keine Wundermittel, wie manche Leute glauben. Ihre Wirkung ist trotzdem gross, da sie für eine ausgewogene Ernährung eine zentrale Rolle spielen.

Als erstes Vitamin wurde 1897 vom amerikanischen Forscher Elmer Vermon McCollum das Vitamin B1 entdeckt. Er ging damals von zwei verschiedenen Lebensmittelfaktoren aus, die er aufgrund ihrer Lösungseigenschaften zunächst als fettlösliches A und wasserlösliches B bezeichnete. In den folgenden Jahren kamen dann das wasserlösliche Vitamin C sowie das fettlösliche Vitamin D hinzu. McCollum führte 1913 deshalb auch die Abkürzungen der Vitamine mit Grossbuchstaben ein. Mit der Zeit konnten noch verschiedene Untergruppen nachgewiesen werden die als B1, B2, etc. bezeichnet wurden. In den nachfolgenden Jahren folgten schliesslich die Vitamine E, K und H.


Vitamine - 13 Stoffe für das Leben

Jeder weiss, dass Vitamine gesund sind. Sie spielen eine wichtige Rolle für die Erhaltung der Lebensfunktionen und beeinflussen unser Wohlbefinden erheblich. Sie stärken unter anderem unser Immunsystem, sind am Knochenaufbau und an der Blutbildung beteiligt und nehmen ganz allgemein Einfluss auf unsere Leistungsfähigkeit. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass die Vitamine darüber hinaus auch einen gewissen positiven Effekt hinsichtlich Erkrankungen wie Krebs, Arterienverkalkung, grauem Star (Katarakt) und anderen Zivilisationskrankheiten bieten. In diesem Bereich dauern die Forschungsarbeiten noch an.

Der Begriff Vitamin wurde vom polnisch-amerikanischen Wissenschaftler Casimir Funk 1912 von den Begriffen vita (Leben) und amin (stickstoffhaltig) abgeleitet. Er war der Meinung, dass Vitamine lebensnotwendige Stoffe seien, die alle Stickstoff enthalten. Mit seiner ersten Annahme lag er halb richtig. Vitamine sind Stoffe, die im Körper unerlässlich sind, aber von diesem nicht oder nicht in genügender Menge gebildet werden können (Vitamin D). Sie müssen deshalb mit der Nahrung regelmässig zugeführt werden, wenn auch nur in kleinen Mengen. Je nach Vitamin bewegen sich diese Mengen zwischen wenigen Milligramm (Vitamin B12) und dem Bereich um ein Zehntelgramm (Vitamin C).

Die zweite Annahme von Funk ist inzwischen überholt. Chemisch betrachtet handelt es sich bei Vitaminen um völlig unterschiedliche Substanzen. Nicht alle Vitamine sind Amine oder enthalten sonstige basische Stickstoffatome. Gute Beispiele hierfür sind das Vitamin A (Retinol, ein stickstofffreier, ungesättigter Alkohol) und das Vitamin C (Ascorbinsäure, eine strukturell den Kohlenhydraten ähnliche, jedoch sauer wirkende Substanz). Man unterteilt sie deshalb je nach ihrer Löslichkeit in zwei Gruppen.nach oben


- Fettlösliche Vitamine: Vitamine A (Provitamin A/b-Carotin), D, E, K

BaumnussFettlösliche Vitamine sind vor allem in fettreichen Nahrungsmitteln enthalten (Öl, Milch, Butter, Eier, Nüsse, Fisch, Fleisch). Sie werden im Körper in der Leber und im Fettgewebe gespeichert. Deshalb kann man bezüglich dieser Vitamine teilweise über Monate auch ohne eine ausreichende Versorgung auskommen, da von den eingelagerten Reserven gezehrt werden kann. Diese Speichermöglichkeit ist allerdings auch dafür verantwortlich, dass bei den fettlöslichen Vitaminen eine Überdosierung möglich ist. Dies kann aber nur durch die übermässige Einnahme von Vitaminpräparaten passieren. Damit diese Vitamine vom Körper verwertet werden können, muss in der Nahrung auch eine gewisse Menge Fett vorhanden sein.

- Wasserlösliche Vitamine: Vitamine der B-Gruppe, Vitamin C

Kiwis sind reich an Vitamin CDie Vitamine der B-Gruppe (Vitamin B1, B2, B6, B12, Biotin (H), Folsäure (B9), Niacin, Pantothensäure) und Vitamin C werden vom Körper nur in geringsten Mengen gespeichert. Zu hohe Vitamindosierungen werden von den Nieren via den Urin rasch wieder ausgeschieden. Die Reserven des Körpers reichen mit Ausnahme von Vitamin B12 (kann von den Darmbakterien gebildet werden) nur für kurze Zeit. Dies bedeutet, dass regelmässig vitaminhaltige Nahrung in ausreichender Menge zugeführt werden müss. Überdosierungen sind mit einer natürlichen Ernährung fast ausgeschlossen. Dosierungen bis zum Hundertfachen des normalen Tagesbedarfs sind in der Regel unbedenklich. Die im Zusammenhang mit der Prävention von gewissen Zivilisationskrankheiten postulierte, positive Wirkung einer hohen Vitamindosierung muss in diesem Zusammenhang allenfalls etwas relativiert werden. Die Fachwelt streitet sich denn auch über den Sinn solcher übermässiger zusätzlicher Vitamingaben für gesunde, normale Menschen.nach oben

Im Gegensatz zu den Mineralstoffen (z.B. Zink, Jod, Eisen) handelt es sich bei den Vitaminen um organische Substanzen. Sie unterscheiden sich deshalb klar von diesen für den Körper ebenfalls essentiellen Stoffen. Die Bedeutung der Vitamine:
  • Vitamine sind unverzichtbare lebensnotwendige Stoffe.
  • Ein Mangel führt zu Mangelkrankheiten.
  • Der Körper benötigt nur kleine Mengen.
  • Vitamine müssen dem Körper regelmässig zugeführt werden.

Jedes Vitamin hat eine spezifischen Funktion

Viele Wirkungen der einzelnen Vitamine sind heute genau bekannt.

  • Vitamin A hat Einfluss auf die Sehfunktion.
  • Vitamin D reguliert den Einbau von Calzium, Phosphor und anderen Mineralstoffen in das Knochengewebe.
  • Vitamin K ist wichtig für die Blutgerinnung.
  • Die Vitamine der B-Gruppe sind oft Bestandteile von Enzymen, die überall im Stoffwechsel wesentliche Funktionen haben. Ohne sie wäre die Umsetzung der Nahrung, die Bildung von Zellen und ein Wachstum gar nicht möglich. Alleine Vitamin B6 ist an über 60 Enzymsystemen des Proteinstoffwechsels beteiligt.

In jüngster Zeit stehen die sogenannten antioxidativen Vitamine C, E und b-Carotin (Provitamin A; eine Vorstufe zu Vitamin A) zunehmend im Mittelpunkt des Interesses. Sie gelten heute als unentbehrliche Schutzstoffe und als Gegenspieler von aggressiven Molekülen (freie Radikale). Darunter versteht man hochreaktive, zerstörerische Moleküle, die sowohl aufgrund des normalen Stoffwechsels als auch durch äussere Einflüsse (UV-Strahlung, Umweltgifte, Medikamente, Alkohol, Nikotin etc) entstehen können. Die betreffenden Vitamine fangen diese ab, bevor sie grössere Schäden hervorrufen können. Die freien Radikale sind offenbar bei der Entstehung von Krebs, Arterienverkalkung, grauem Star (Katarakt) und anderen Zivilisationskrankheiten beteiligt. Auch bei der natürlichen Alterung spielen sie eine Rolle (z.B. Altersflecken).nach oben


Wo bekommt man die nötigen Vitamine?

Salat ist gesund!
Vitamine sind eigentlich in fast allen Nahrungsmitteln zu finden. Es ist ein Irrglaube, dass nur Obst und Gemüse zur Vitaminversorgung beitragen. Nur ganz reine Stoffe wie z.B. Zucker und Salz enthalten keine Vitamine. Auch die Grundnahrungsmittel wie Fleisch, Fisch, Milch und Milchprodukte enthalten in unterschiedlichen Mengen und Zusammensetzungen diverse Vitamine. Sie gehören deshalb ebenfalls in einen ausgewogenen Menuplan. Das ist auch der Grund, weshalb man als einfache Ernährungsgrundregel empfiehlt, von allem etwas zu essen. Kein Nahrungsmittel enthält alle 13 Vitamine, die entsprechenden Mineralstoffe und auch die essentiellen Fettsäuren in ausreichender Menge. Die Nahrung sollte deshalb nicht nur wegen der Vitaminversorgung möglichst vielseitig und abwechslungsreich sein.

Besteht ein starker Mangel an bestimmten Vitaminen, dann kann man auf Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen. Man sollte aber grundsätzlich immer zuerst versuchen ohne solche Zusätze auszukommen und sich bemühen, genügend Vitamine über die normalen Lebensmittel aufzunehmen. Nur so ist auch eine ausreichende Versorgung mit sog. sekundären Pflanzeninhaltsstoffen gewährt (siehe hier). In Ausnahmefällen und speziellen Lebenssituationen können sie aber sehr hilfreich sein. So wird z.B. während der Schwangerschaft geraten, zusätzlich Folsäure einzunehmen.

Nahrungsergänzungsmittel werden streng kontrolliert und müssen zahlreiche Richtlinien einhalten. Sie gelten als Lebensmittel und nicht als Arzneimittel. Sie werden deshalb auch von den Lebensmittelüberwachungsbehörden der Bundesländer resp. den Kantonen überwacht. Einem Trend der Zeit folgend, nutzen immer mehr Menschen solche Nahrungsergänzungsmittel. Sie denken, nur so könnten sie ihren Körper ausreichend mit allen Vitaminen versorgen. Erst ein Bluttest beim Arzt gibt aber verlässlich Aufschluss darüber, ob überhaupt ein Mangel - und wenn, welcher spezifische Mangel - vorliegt.

Wie wichtig eine vielseitige Ernährung für eine ausreichende Vitaminversorgung ist, zeigt das Beispiel von Vitamin B12: Vitamin B12 findet sich nur in Lebensmitteln tierischen Ursprungs in ausreichender Menge. Gute Quellen sind Fleisch, Fisch, Eier, Milch und Milchprodukte. Bei einem vollständigen Verzicht auf diese Lebensmittel kann es nach einiger Zeit zu Mangelerscheinungen kommen, sobald die körpereigenen Reserven aufgebraucht sind (Perniziöse Anämie). Dies kann teilweise sehr lange dauern (bis 5 Jahre), da die Darmbakterien auch eine gewisse Menge an Vitamin B12 bilden. Risikopersonen sind in diesem Zusammenhang vor allem die sogenannten Veganer (strenge Vegetarier, die keinerlei Produkte tierischen Ursprungs akzeptieren). Bei Vitamin B1 sind die ersten Mangelerscheinungen bereits nach 2 Wochen zu erwarten.

Wichtige Vitaminquellen:
  • Obst, Gemüse, Salate (möglichst frisch und wenigstens zum Teil roh)
  • Milch und Milchprodukte (Käse, Joghurt, Quark)
  • Kartoffel und Getreideprodukte (optimal sind Vollkornprodukte)
  • Fleisch, Fisch, Geflügel, Leber, Eier
  • Butter, Öle, Fette (in kleinen Mengen)



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BB / 29.2.2004 - Last update: 28.08.2016
Autor: Dr. Bruno Baumann / Seitenaufrufe:

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