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Sollen Manager Brain Food essen?

Schon die alten Römer wussten: "Ein gesunder Geist wohnt in einem gesunden Körper". Bewegung verbessert die Denkleistung, aber sowohl Gehirn wie Muskeln müssen richtig ernährt und entsprechend trainiert werden, um fit zu sein.

Inhalt


BrainUnser Gehirn denkt "biochemisch". Dabei gewinnt es aus Glucose (Traubenzucker) Energie und bildet aus Aminosäuren Botenstoffe (sog. Neurotransmitter). Die grauen Zellen können aber keine Nährstoffe speichern und brauchen deshalb einen stetigen Nachschub. Schon ein leicht sinkender Blutzuckerspiegel vermindert die Leistungsfähigkeit, während umgekehrt eine ausgewogene (aber nicht zu üppige) Mahlzeit die geistige Fitness verbessert. Mehrere Studien haben bewiesen, dass der Mensch im Laufe des Vormittags mehr Fehler macht, wenn er nicht genügend gefrühstückt hat.


Nährstoffe beeinflussen Denkleistung und Stimmung

Für ein optimales Funktionieren des Gehirns müssen Vitamine, Mineralstoffe und Aminosäuren in den richtigen Mengen und Relationen zur Verfügung stehen. Mit einer ausgewogenen Kost ist dies problemlos erreichbar. Neben den erwähnten Stoffen fördern auch andere Nährstoffe die geistige Fitness. Das Kurzzeit-Gedächtnis lässt sich durch den Wirkstoff Cholin schon innerhalb von 1-2 Std beeinflussen, wie Studien am "National Institute of Mental Health" in den USA zeigten. Aus dem Cholin bildet der Körper einen Neurotransmitter, der die Informationsverarbeitung im Gehirn steuert. Dieselbe Wirkung besitzt Lezithin, das ebenfalls Cholin enthält (allerdings auch viel Fett).

Die Nährstoffmengen im Blut bestimmen das Gleichgewicht der Neurotransmitter im Gehirn, und diese wiederum unser Wohlbefinden. Jeglicher Mangel kann einzelne Neurotransmitter vermindern und damit das Verhalten negativ beeinflussen. Durch die richtigen Nährstoffe können wir Stimmungsschwankungen deshalb leichter auffangen und unsere Gefühle besser beherrschen. - So jedenfalls die Theorie.

Stress, ob stimulierender oder belastender, erhöht den Nährstoffbedarf . Besonders betroffen sind dabei die Vitamine. Die Produktion von Stresshormonen verbraucht Aminosäuren (vor allem das Tyrosin). Wenn die benötigten Nährstoffe deshalb nicht täglich nachgeliefert werden, kann unter Belastung schliesslich ein Teufelskreis entstehen: beispielsweise führt ein Folsäure-Mangel zu Reizbarkeit und Vergesslichkeit, was wiederum Stress erzeugt.nach oben


Gehirnstoffwechsel aktivieren

Einige Stoffe wirken im Gehirn nicht aufbauend, sondern pharmakologisch: Das milde Stimulans Koffein regt das Nervensystem und den Kreislauf an. Genau genommen verhindert es den Entspannungsmechanismus. Daher Vorsicht: Zuviel Koffein kann Konzentrationsschwäche und Nervosität bewirken. Kaffee gilt zwar als harmlose "Droge", liefert dem Gehirn aber nur Energie, wenn er gezuckert wird. Noch mehr Zurückhaltung ist beim Alkohol geboten: Er entspannt zwar, reduziert aber die Denkleistung.

Koffein kommt ausser im Kaffee auch im südamerikanischen Guarana vor, ferner - zusammen mit Nährstoffen - in Energy-Drinks. Kann man damit aber seine Leistung steigern?

Allgemein hält man heute Brain-Drinks zwar für nützlich, jedoch nur in Kombination mit Vollkornbrot, Getreideriegel ohne Zucker oder Kernobst, damit auch stetig der benötigte Blutzucker nachgeliefert wird. Ansonsten hätten gezuckerte Getränke durch die Insulinausschüttung ein rasches Blutzuckertief zur Folge.

Viele Gehirnstoffwechsel-Aktivatoren (d.h. Vitamine, Mineralstoffe und Aminosäuren, u.a. ) sind inzwischen wissenschaftlich untersucht. Einige Beispiele:

  • TonoglutalDie anregende Aminosäure Glutamat, oft verwendet als Geschmacksverstärker, ist der Wirkstoff im Heilmittel "Tonoglutal", welches die Aufmerksamkeit steigern soll.
  • Vitamin-Supplemente können nützlich sein, wenn ein Vitaminmangel vorliegt.
  • DynamisanNährstoffpräparate wie das Stärkungsmittel "Dynamisan" , welches die Aminosäuren Arginin und Asparaginsäure enthält, haben eine nachweisbare Wirkung bei Konzentrationsschwäche. Die Wirkung soll gemäss Beschrieb der CIBA Vision AG nach 3-10 Tagen eintreten.
  • Die Naturheilkunde kennt ebenfalls Leistungsförderer wie Ginseng-Wurzelextrakt, Knoblauch sowie Blattextrakte des japanischen Ginkgo-Allium PlusBaumes (z.B. im "Allium Plus" der Firma Zeller). Sie steigern ganz allgemein die Gehirn-Durchblutung.

Auch stimmungsaufhellende Stoffe kommen von Natur aus in Lebensmitteln vor: Kohlenhydrate und das Vitamin Folsäure (B9) steigern nachweisbar unser Wohlbefinden. Sie regen die Bildung von Serotonin an (sogenanntes "Glückshormon"). Die geistige Topform hängt aber auch noch von andern Faktoren ab, wie guten Schlafgewohnheiten, Abstinenz von Drogen, psychischem Wohlbefinden und konstanten geistigen Herausforderungen.


Die Wirkung einiger Biostoffe im Gehirn:
Wirkstoff Wirkungsort
Vitamin B1 und B2 Glucoseverbrennung
Vitamin B6 (Folsäure) Gedächtnis
Niacin, Eisen Sauerstofftransport
Vitamin C Nervenstoffwechsel
Kalzium, Magnesium Reizübertragung in Nerven
Selen verzögert oxidativen Stress
Zink Lernvorgänge
Aminosäuren (Arginin, Tyrosin, Taurin) Bildung von Neutrotransmittern


Körperlich und geistig beweglich

Um Stress zu bewältigen, muss das Muskelgewebe ausreichend mit Protein versorgt sein. Die Muskeln können nur wachsen und Protein aufnehmen, wenn sie arbeiten - dies der wahre Kern der eingangs erwähnten römischen Weisheit. Mindestens eine Stunde pro Woche sollte man den Kreislauf auf Touren bringen. Der Fitnesspapst Ulrich Strunz lehrt, dass man Körper und Geist am besten durch Lauftraining aufrüstet. Dadurch erhält das Gehirn 100% mehr Sauerstoff, und bei Ausdauerleistungen werden auch sog. Kreativitätshormone (Serotonin) ausgeschüttet. Zusätzlich zur "richtigen" Kost empfiehlt Strunz hoch dosierte Vitamin-Mineralstoff-Präparate. In der Tat gibt es Anzeichen, dass solche Präparate präventiv wirken. Die Nebenwirkungen hingegen sind noch unerforscht, nur die Vitamine C und E kann man bedenkenlos überdosieren (=> Hypervitaminosen) . Strunz's Appell "viel Eiweiss, kein Fett" darf man nicht wörtlich nehmen. Ausgewogenheit sollte immer das Ziel sein.nach oben


Sonderfall Manager?

Manager sind dauerbelastet: Sie haben oft lange Arbeitstage, wenig Schlaf, reisen viel und müssen an Marathonsitzungen trotzdem immer fit sein. Doch auch Manager benötigen inerster Linie eine ausgewogene Ernährung. Ihre Durchsetzungskraft kann durch geistige Fitness und Stimmungslage beeinflusst werden. Die Realität ist oft unzureichend: die Agenda ist meistens wichtiger als das Essen. Mehr als Conveniencefood oder gar Fingerfood liegt oft nicht drin. Kaffee und Gipfeli (Hörnchen) wirken nur kurz, fetthaltige Snacks sind einseitig. Aus ernährungs-physiologischer Sicht empfiehlt es sich, am Morgen vorsorglich ein vollwertiges Frühstück zu essen, damit man nicht in "Hungersnot" gerät: Vollkornbrot und -müesli mit Früchten und Zitronensaft sind eine gute Wahl. Ungeeignet ist Gezuckertes und Weissmehlgebäck, weil es nicht nachhaltig wirkt. An Sitzungen sollte man eine Früchteschale statt Kekse auf den Tisch stellen. Regelmässig sollten Pausen gemacht werden. Einige Minuten Bewegung an der frischen Luft, um Sauerstoff zu tanken, bewirken Wunder. Die Erfahrung zeigt, dass Sitzungen dann kreativer sind und rascher beendet werden können.

GemüseplatteGeschäftsessen sind für Manager aus sozialen Gründen zwar wichtig, aber der Fitness meistens abträglich. Gut beraten ist, wer als Eingeladener vegetarisch isst. Die Gastronomie sollte daher mehr attraktive Vegimenüs und kleine Business-Lunches mit viel Gemüse und wenig Fleisch anbieten. Lädt man selbst ein, sind Fischrestaurants gut, weil Fisch relativ leicht verdaulich ist. Fleisch, erhitzter Käse und hocherhitzte Hartfette sind schwer verdaulich und machen müde. Falls das Mittagessen einmal ausfällt, ist der Griff zu einem Vollkorn-Sandwich oder Birchermüsli sinnvoll. Auf die Schnelle sind auch Bananen gut geeignet. Auch genügend Flüssiges ist wichtig: Zuwenig Trinken beeinträchtigt die Leistung stark.nach oben


a) Wirkung von verschiedenen Produkten mit Kurzzeitwirkung:
Produkt enthält wirkt
Ananas
  • entspannend
Avocado
  • aktiviert Gehirnstoffwechsel
Banane
  • Energieträger
  • sättigend
  • stimmungsaufhellend
Bierhefe
  • aktiviert Gehirnstoffwechsel
Chili / Paprika
  • Scharfstoff Capsaicin
  • erhöht Durchblutung
Eigelb
  • Cholin als Bestandteil von Lezithin
  • Bildung von Neutrotransmittern
Isostar Activator
  • Haushaltzucker
  • Vitamine
  • Mineralstoffe
  • Cholin
  • Aminosäuren
  • Koffein
  • "für körperliche und geistige Fitness"
Kaffee, Schwarztee
  • Koffein
  • blockiert Entspannung
Kakao
  • anregend
Knoblauch
  • erhöht Durchblutung
Muskatnuss
  • stimmungsaufhellend
OvomaltineOvomaltine
  • Vitamine
  • Mineralstoffe
  • Malzextrakt
  • Kakao
  • Eier
  • Hefe
  • "fördert die körperliche und geistige Leistungskraft"
Walnuss, Datteln, Feigen
  • aktiviert Gehirnstoffwechsel
Weizen, Hafer, Hirse, Gerste (volles Korn und Keimling)
  • aktiviert Gehirnstoffwechsel



b) Wirkung von verschiedenen Produkten mit Langzeitwirkung:
Produkt enthält wirkt
Fisch
  • Herz-Kreislauf-Schutzfaktoren
  • verbessertes Kurzzeit-Gedächtnis
Knoblauch, Zwiebeln
  • senkt Blutdruck und Cholesterinspiegel
Obst, Gemüse
  • beseitigen Degenerationen
Olivenöl, Rapsöl
  • cholesterinsenkend
Vollkornprodukte
  • gegen oxidativen Stress



Geistig fit bis ins Alter

Im Alter lassen die geistigen Fähigkeiten, wie Kurzzeitgedächtnis und Reaktionsvermögen oft nach. Nervenzellen können durch "oxidativen Stress" degenerieren. Die Schädigung wird verursacht durch aggressive Moleküle (sog. freie Radikale). Die resultierende Zellalterung ist besonders bei Nervenzellen fatal, weil diese nicht oder nur unzureichend regeneriert werden können. Eine langjährige Fehlernährung beschleunigt die geistige Degeneration zusätzlich. Die Vitamine C, E und Folsäure (B9), sowie die sog. "bioaktiven sekundären Pflanzenstoffe", wie die Carotinoide, Polyphenole und Antocyane haben jedoch eine gewisse Schutzwirkung auf die Zellen. Als weiterer Schutzfaktor gelten die Omega-3-Fettsäuren in fettreichen Meerfischen, Rapsöl und neuerdings auch in Omega-3-Eiern. Die geistige Fitness wird auch durch die Nahrungsfasern gefördert, wodurch ihnen neben der allgemein positiven Wirkung auf die Verdauung noch grössere Bedeutung zukommt.

Diese Erkenntnisse zeigen, dass die zunehmende "Verkalkung" beim Älterwerden vermeidbar ist. Die natürlichen Degenerationserscheinungen im Alter müssen sich nicht zwingend auf die geistige Fitness auswirken. Das alternde Gehirn kann genau so wach und gesund sein, wie das junge. Voraussetzung dafür ist genügend körperliche Bewegung und eine ausgewogene Ernährung. Wohl sterben mit dem Alter allmählich Gehirnzellen ab, doch kann dieser Prozess mit der richtigen Ernährung verzögert werden.



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GB / 19.5.2003 - Last update: 10.04.2014
Autor: Dr. Guido Böhler / Seitenaufrufe:

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