Kurzbiografien

Hendick Goltzius gehört zu den grossen niederländischen Grafikern (neben neben Lucas van Leyden und Rembrandt) und ist der bedeutendste Kupferstecher des niederländischen Manierismus.

Stark beeinfluss wurde Goltzius ab 1583 durch den Maler, Zeichner und Schriftsteller Carel van Mander, durch den er die Zeichnungen des Hofmalers Bartholomäus Spranger kennen lernte, dessen überlange, elegante Figuren und komplizierten Körperverschränkungen in der Folge einen grossen Einfluss auf sein weiteres Werk hatten.

1590 begab sich Goltzius auf eine Reise nach Italien, um sich dem Studium antiker Bildthemen zu widmen. Diese Reise beeinflusste ihn so sehr, dass er sich anschliessend vom bisherigen Stil abwandte, seinen Gestalten fortan klassischere Proportionen gab und ruhigere Kompositionen bevorzugte. Sein Streben war es nun, die menschliche Schönheit in idealisierter Form darzustellen, ohne der Natur Gewalt anzutun. Goltzius wurde dadurch ein Protagonist des holländischen Klassizismus.

Ab 1600 wandte Goltzius sich dann abrupt der Malerei zu. Sein Thema waren nun Szenen aus dem alten Testament und der antiken Mythologie, vorzugsweise mit erotischen Untertönen. An die Qualität der Werke seiner Vorbilder wie Tizian, Veronese und Correggio reichen die etwas steifen Bilder jedoch nur selten heran. Sie offenbaren vor allem, was Goltzius eigentlich war: ein begnadeter Zeichner. Nach einer ersten Phase des Experimentierens mit Stil und Maltechnik gelang Goltzius 1603 aber die erste rein realistische Darstellung der holländischen Landschaft.